Resilienz

Für ein krisenfestes
Gesundheitssystem
Jens Baas (Hrsg.)

Demografischer Wandel, wachsender Fachkräftemangel und steigender Finanzbedarf der Sozialsysteme sind mehr als ein Stresstest für die Gesellschaft. Zugleich ahnen wir die Grenzen der öffentlichen und privaten Finanzmittel und sorgen uns um Klima, Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eins steht fest: Die Zukunft wird geprägt sein von Herausforderungen, Chancen und Krisen. Für uns als Individuen, für unsere Gesellschaft und unausweichlich auch für unser Gesundheitswesen, das in der Zukunft noch wichtiger sein wird.

In „Resilienz“ kommen Autorinnen und Autoren zu Wort, die sich der Aufgabe verschrieben haben, unser Gesellschafts- und Gesundheitssystem resilienter zu machen gegenüber den Herausforderungen, die vor uns liegen. Statt in Angststarre zu verfallen, gilt es, eine Ära der Resilienz einzuleiten. Einen Einblick in die Themen und Beiträge des Buches erhalten Sie auf dieser Seite.

Dr. Jens Baas

Techniker Krankenkasse

Dennis Chytrek

Techniker Krankenkasse

„Ein resilientes System ist nicht nur in Krisenzeiten besonders effektiv, sondern auch unter normalen Bedingungen.“

„Für die langfristige Stärkung der gesamtgesellschaftlichen Resilienz spielen Gesundheitssysteme eine zentrale Rolle.“

Christian Schuldt

Zukunftsinstitut

Vanessa Schmoranzer

diconium strategy GmbH

„Krisen sind die neue Normalität – es ist nicht sinnvoll, Krisen als etwas rein Negatives zu sehen, sondern als eine Chance und Aufforderung, den Wandel aktiv voranzutreiben.“

Resilienz: Ein Konzept für eine gute Zukunft in einer Zeit der Krisen

Dr. Jens Baas und Dennis Chytrek

Corona als Weckruf und Chance

Das deutsche Gesundheitssystem gilt als eines der besten der Welt. Aber auch dieses System hat seine Schwächen. Bereits vor der Corona-Pandemie waren viele Mängel bekannt und sind in Wissenschaft und Politik diskutiert worden. Die Pandemie hat die Probleme und Versäumnisse der letzten Jahre nicht nur wie unter einem Brennglas aufgezeigt, sie hat die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. Die Corona-Pandemie wurde so zu einem Stresstest für das gesamte Land – mit dem Gesundheitssystem im Zentrum.

„Eine resiliente Organisation sollte in der Lage sein, schnell und flexibel auf Unvorhergesehenes zu reagieren.“

Dr. Markus Schlobohm

Techniker Krankenkasse

Dr. Daniel Dettling

Gesundheitsstadt Berlin e.V.

„Die Resilienz der nationalen Gesundheitssysteme wird zur neuen globalen Herausforderung.“

„Die Corona-Pandemie hat die Defizite des Öffentlichen Gesundheitsdiensts (ÖGD) schonungslos offengelegt.“

Dr. Ute Teichert

Bundesministerium für Gesundheit

Die Eckpfeiler der Resilienz in Organisationen

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
1

Führung

Ausgeprägte Führungsfähigkeiten, um sowohl gute Managemententscheidungen in Krisenzeiten treffen zu können, als auch unterschiedliche Strategien und Arbeitsprogramme zur Zielerreichung kontinuierlich bewerten zu können.

2

Mitarbeiterengagement

Das Engagement und der Einbezug von Mitarbeitenden, die den Zusammenhang zwischen ihrer eigenen Arbeit, der Resilienz der Organisation und deren langfristigem Erfolg verstehen. Mitarbeitende sind „empowered“ und nutzen ihre Fähigkeiten zur Problemlösung.

3

Awareness

Mitarbeitende sind ermutigt, gegenüber der Organisation, ihrer Leistungsfähigkeit und möglichen auftretenden Problemen aufmerksam zu sein. Mitarbeitende werden für das Teilen von guten und schlechten Neuigkeiten bezüglich der Organisation belohnt. Die gilt auch für Frühwarnsingale, welche schnell der Führung rapportiert werden.

4

Entscheidungsfindung

Mitarbeitende haben die Kompetenzen, Entscheidungen zu ihren Arbeitsbelangen zu treffen. Die Verantwortlichkeiten für eine Krisenbewältigung sind klar zugewiesen. Hochqualifizierte Mitarbeitende sind einbezogen und fähig, Entscheidungen zu treffen, in denen ihr spezifisches Wissen deutlichen Mehrwert schaffen kann, oder in denen es bei der Umsetzung hilft.

5

Innovation und Kreativität

Mitarbeitende werden ermutigt und belohnt, ihr Wissen in neuartige Problemlösungen einzubringen und innovative und kreative Ansätze zur Lösungsentwicklung zu nutzen.

6

Effektive Partnerschaften

In einer Krise könnte die Organisation Zugriff von anderen Organisationen benötigen. Daher muss ein Verständnis für die Ressourcen- und Prozessverflechtungen der Organisationen vorhanden sein und in gegenseitige Planungen einfließen.

7

Interne Ressourcen

Das Management und die Mobilisierung der Ressourcen zum Erhalt der regulären Operationsfähigkeit und der Extrakapazität zum Bewältigen von Krisen stehen zur Verfügung.

8

Wirksame Wissensnutzung

Kritische Information wird in verschiedenen Formaten und an mehreren Orten gespeichert. Mitarbeitende haben bei Bedarf Zugriff auf Expertenmeinung. Rollen werden geteilt und Mitarbeitende sind so ausgebildet, dass jederzeit jemand die Schlüsselrollen besetzen kann.

9

Silos überwinden

Minimierung von trennenden sozialen, kulturellen und Verhaltensbarrieren. Solche zeigen sich meist als Kommunikationsbarrieren und in fragmentierten, unverbundenen und gegeneinander wirkenden Arbeitspraktiken.

10

Zweckgemeinschaft

Organisationsweit sind die Prioritäten nach einem Krisenfall klar festgelegt. Ein Verständnis für die minimalen Betriebsanforderungen ist vorhanden.

11

Planungsstrategien

Pläne und Strategien zum Umgang mit Schwächen in Bezug zur Geschäftsumwelt und den Anspruchseignern werden entwickelt und bewertet.

12

Proaktive Haltung

Es besteht die Bereitschaft, auf Frühwarnsignale der Veränderung der internen und externen Umwelt zu reagieren, bevor diese zur Krise eskalieren können.

13

Stresstests und Notfallpläne

Mitarbeitende nehmen an Simulationen oder Notfallszenarien teil, um die Krisenvorbereitungen und ‑pläne zu beüben.

Generalstabsarzt Dr. Hans-Ulrich Holtherm

Sanitätsakademie der Bundeswehr

„Wenn man gut Vorsorge betreibt, merkt man es lange Zeit gar nicht.“

„Die Umstellung auf ein resilientes Gesundheitssystem wird teuer – aber es ist eine lohnende Investition.“

Dr. Dörte Heger

RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph M. Schmidt

RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Sandra Hoyer

Techniker Krankenkasse

Dr. Alexander Krüger

Techniker Krankenkasse

„Der Nutzen von Patientendaten für die Gesundheitsversorgung gewinnt im Verhältnis zum Datenschutz an Bedeutung.“

Interview mit Dr. Florian Roth

Das Interview führte Dr. Andreas Meusch

Florian Roth hat Politikwissenschaft, Geschichte und Medienwissenschaft an der Universität Konstanz studiert. In seiner Promotion beschäftigte er sich mit der Frage, wie politische Akteure Entscheidungen unter Bedingungen hoher Komplexität und Unsicherheit treffen und diese kommunizieren. Anschließend arbeitete er in unterschiedlichen Forschungsprojekten an der ETH Zürich sowie am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe. Seit 2022 forscht und lehrt Florian Roth an der Züricher Hochschule für Angewandten Wissenschaften (ZHAW). Der Fokus seiner Arbeit bildet unter anderem die Verbindung von Resilienz, Innovation und Nachhaltigkeit.

Ein Prozessmanagement, das Resilienz fördert: Paradoxon oder Synergieeffekt?

Felicitas Marx, Sara Mertke und Toralf Karge

Wie Prozessmanagement entstand und warum sein Potenzial lange nicht genutzt wurde

Die Geschichte des Prozessmanagements hängt eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft zusammen. In der Zeit der Agrarwirtschaft gab es keine nennenswerte Arbeitsteilung. Erst mit der Industrialisierung mussten einheitliche, gut aufeinander abgestimmte Arbeitsabläufe gewährleistet werden. Nicht nur unter den Arbeitskräften, sondern auch zwischen Menschen und den von ihnen genutzten Maschinen.

„Ein ,nachhaltiger‘ Umgang miteinander, unter Beachtung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Gesichtspunkte, kann die Resilienz von Liefer- und Wertschöpfungsketten stärken.“

Sarah Elena Windolph-Lübben

Techniker Krankenkasse

Claudia Greef

Techniker Krankenkasse

Donya Gilan

Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR)

Prof. Dr. Raffael Kalisch

Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR)

Dr. Isabella Helmreich

Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR)

„Es geht nicht darum, zum Ausgangspunkt zurück zu gelangen, sondern eine Krise zum Anstoß zu nehmen, das System zu verändern.“

„Die individuelle Resilienz eines Menschen wirkt sich positiv auf Leistung, mentale Gesundheit, emotionale Bindung und Veränderungsakzeptanz aus.“

Dr. David Surges

Techniker Krankenkasse

Wiebke Arps

Techniker Krankenkasse

Der Herausgeber

Dr. Jens Baas

Jens Baas ist seit 2012 Vorsitzender des Vorstands der Techniker Krankenkasse (TK). Vor seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender war er bei der Unternehmensbe- ratung Boston Consulting Group tätig, zuletzt als Partner und Geschäftsführer. Sein Studium der Humanmedizin absolvierte Jens Baas an der Universität Heidelberg und der University of Minnesota (USA). Er arbeitete anschließend als Arzt in den chirurgischen Universitätskliniken Heidelberg und Münster.

1. Auflage
Paperback, 165 mm x 240 mm
320 Seiten
23 farbige Abbildungen, 2 Tabellen
ISBN: 978-3-95466-802-1
erscheint ca. 20. September 2023
69,95 € inkl. 7 % MWSt.

1. Auflage
Paperback, 165 mm x 240 mm
320 Seiten
23 farbige Abbildungen, 2 Tabellen
ISBN: 978-3-95466-802-1
erscheint ca. 20. September 2023
69,95 € inkl. 7 % MWSt.