Transparenz
im Gesundheitswesen

Vertrauen. Wissen. PartizipationChristoph Straub (Hrsg.)

Aus Sicht von Patient:innen erscheint das Gesundheitswesen oft undurchsichtig. Die Komplexität des Systems und die strukturelle Informations-Asymmetrie überfordern und verunsichern viele Menschen und führen nicht selten zu einem Gefühl der Ohnmacht. Zwar ist der Zugang zu medizinischem Wissen über digitale Medien heute leicht, die Menge der Informationen aber riesig und unübersichtlich.

Auch die Leistungserbringer leiden unter der Intransparenz des Gesundheitswesens. Fehlende Informationen und der nicht funktionierende Datenaustausch kosten nicht nur viel Zeit, sie erschweren auch Diagnostik und Therapieentscheidungen und gefährden im schlimmsten Fall die Gesundheit und das Leben der Patientinnen und Patienten. Mehr Transparenz und der Zugang zu vollständigen, strukturierten Patientendaten für die Behandelnden könnten zahlreiche Menschenleben retten, die Behandlungsqualität steigern und zugleich die Effizienz der Versorgung verbessern.

Christoph Straub

Prof. Dr. med. Christoph Straub

Barmer

„Unter der Intransparenz im Gesundheitswesen leiden aber auch nicht nur Patientinnen und Patienten, sondern auch diejenigen, die behandeln, pflegen und beraten.“

„Das Ziel sind informierte und digital kompetente Bürgerinnen und Bürger, die ihre Gesundheits- und Pflegeversorgung aktiv mitgestalten.“

Irina Cichon

Irina Cichon

Bosch Health Campus

Susanne Melin

Susanne Melin

Bosch Health Campus

Ursula Marschall

Dr. med. Ursula Marschall

Barmer

„Der Morbiditäts- und Sozialatlas trägt zur Transparenz bei und ist somit eine Basis für Versorgungsverbesserungen.“

Transparenz: ein Begriff im Wandel

Lea Watzinger

Transparenz ist ein Schlagwort unserer Zeit: eine beinahe magische Formel, mit der einerseits mehr Demokratie, Partizipation und Nachvollziehbarkeit ermöglicht werden soll. Andererseits wird jedoch auch das Individuum zunehmend transparent und durch all die digitalen Daten durchschaubar, wir verlieren unsere informationelle Privatsphäre. Transparenz führt zu Überwachbarkeit – was im Falle des Staates oder von Institutionen wünschenswert ist, im Falle der Bürger:innen jedoch kaum.

Die Sicht der Patient:innen

Diese Zahlen verdeutlichen: Digitale Plattformen und Anwendungen im Bereich der Gesundheitsversorgung mögen noch so gut und breit verfügbar sein – ohne die Menschen, die diese Angebote nutzen, können wir das Potenzial, das ihnen innewohnt, nicht ausspielen.

Nutzung von digitalen Angeboten und Plattformen im Gesundheitsbereich

Angaben in Prozent

Es ist für mich einfach, Informationen zu Gesundheitsthemen im Internet zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und zu nutzen.

Digitale Angebote und Plattformen können dazu beitragen, dass sich die Qualität der Gesundheitsversorgung verbessert.

Digitale Angebote und Plattformen machen es mir leichter, mich im Gesundheitssystem zurechtzufinden.

voll und ganz

eher

eher nicht

gar nicht

Abb. 1: Ergebnisse der forsa-Umfrage (2023) zu Fragen nach der Nutzung von digitalen Angeboten und Plattformen im Gesundheitsbereich. Zu 100% fehlende Angaben= „weiß nicht“

Weitergabe von persönlichen Gesundheitsdaten

Angaben in Prozent

Ich wäre bereit, mehr gesundheitliche Daten mit ausgewählten gesundheitlichen Einrichtungen zu teilen, …

… um selbst eine bessere Versorgung zu erhalten.

… um die Forschung zur Gesundheitsversorgung zu unterstützen und damit diese Gesundheitsversorgung für alle zu verbessern.

voll und ganz

eher

eher nicht

gar nicht

Abb. 2: Ergebnisse der forsa-Umfrage (2023) zu Fragen nach der Weitergabe von persönlichen Gesundheitsdaten. Zu 100% fehlende Angaben= „weiß nicht“.

Dr. med. Markus Leyck Dieken

„Der Wunsch nach Transparenz prägte die „Geburtsstunde“ der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen.“

Friedemann Geiger

Prof. Dr. Friedemann Geiger

Universitätsklinikum Schlesweig Holstein und Nationales Kompetenzzentrum Shared Decision Making

Jens Ulrich Rüffler

PD Dr. med. Jens Ulrich Rüffler

TAKEPART Media + Science GmbH

Fülöp Scheibler

Dr. rer. Medic. Fülöp Scheibler

SHARE TO CARE. Patientenzentrierte Versorgung GmbH

„Je besser die Therapie zum individuellen Patienten und seinem Lebenskontext passt, desto eher wird sie umgesetzt.“

Selbstbehandlung und Dr. Internet – Durch Onlineinformationen zu mehr Patient-Empowerment?

Malte Fritsche

Digitale Medien spielen in unserem Leben eine immer größere Rolle. Es ist nur logisch, dass sich diese Beobachtung auch auf Fragen rund um das eigene Wohlbefinden und unsere Gesundheit übertragen lässt. Längst ist die Online-Recherche für viele von uns bewährtes Erstmittel, wenn es darum geht, Beobachtungen zu Körper und Psyche zu überprüfen – vom leichten Zwicken bis zum akuten Brustschmerz.

Der Herausgeber

Christoph Straub

Prof. Dr. med. Christoph Straub

Christoph Straub ist seit 2011 Vorsitzender des Vorstands der BARMER und seit 2016 Honorarprofessor an der Universität Bayreuth. Er studierte Medizin in Heidelberg und den USA. Von 1994 bis 2000 arbeitete er für den VdAK/AEV in unterschiedlichen Funktionen. Von 2000 bis 2008 war er für die Techniker Krankenkasse tätig, zuletzt als stellvertretender Vorsitzender des Vorstands. Von 2009 bis 2011 war er Mitglied des Vorstands der Rhön Klinikum AG.

Informationen zum Buch

1. Auflage
Englisch Broschur, 165 mm x 240 mm
320 Seiten
12 farbige Abbildungen, 10 Tabellen
ISBN: 978-3-95466-803-8
erschienen: 07. Februar 2024

69,95 € [D] inkl. 7 % MwSt.