KrankenhausmanagementStrategien, Konzepte, Methoden
4., aktualisierte und erweiterte Aufl.
J. F. Debatin | A. Ekkernkamp
B. Schulte | A.Tecklenburg (Hrsg.)

Strategien und Konzepte für das Krankenhaus der Zukunft

So schwer und undankbar erschien es noch nie: das Management von Krankenhäusern. Auf der Grundlage zahlreicher ungelöster Probleme, wie eine schwebende Strukturreform ohne konkreten Lösungsansatz, einem nicht mehr übersehbaren Pflegemangel und immer mehr Infrastrukturmängel aufgrund ausbleibender Länderinvestitionen, stolperten die Krankenhäuser Anfang 2020 in die Corona-Krise. Die Tatsache, dass es Deutschland so gut durch die ersten Corona-Wellen schaffte, ist vor allem dem Einsatz und der Kreativität der Mitarbeitenden in den Krankenhäusern zu verdanken. Lautes abendliches Klatschen war die Konsequenz – das beruhigte, machte einige stolz, löste aber keine Probleme. Die Ernüchterung stieg mit der Dauer der Pandemie. In der Konsequenz verschärfte sich der Pflegemangel in Anbetracht ausgebrannter Intensivpfleger immer weiter, sodass Mitte 2022 bereits über 30.000 Stellen in der Pflege bundesweit nicht besetzt waren.

Auch die von den meisten Experten als unausweichlich eingeschätzte Krankenhausstrukturreform entzog sich aufgrund Corona rasch der politischen Diskussion. In Anbetracht der Pandemie waren auf einmal „Krankenhaus- betten“ gefragt. Ein allgemeiner Rettungsschirm wurde von der Politik gespannt – für alle Krankenhäuser, ganz unabhängig von Leistungskraft und tatsächlichem Beitrag bei der Bewältigung der Pandemie. Gedanken an eine Marktbereinigung wurden an vielen Stellen erst einmal wieder zurückgestellt.

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Prof. Jörg F. Debatin

Healthcare-Unternehmer

Prof. Axel Ekkernkamp

Geschäftsführer Medizin der BG-Kliniken gGmbH, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Unfallkrankenhauses Berlin

Barbara Schulte

Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur der Klinikum Region Hannover GmbH

Dr. Andreas Tecklenburg

Geschäftsführer und Medical Director der Marienhaus GmbH

„Erfolgreiches Krankenhausmanagement agiert an der Schnittstelle zwischen betriebswirtschaftlicher Expertise und medizinischem Können. Das gelingt am besten im Team. Mit gutem medizinischen und organisatorischen Management sind Qualität und Wirtschaftlichkeit im Krankenhaus keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille. “

Prof. Dr. Jürgen Wasem

Inhaber des Lehrstuhls für Medizinmanagement an der Universität Duisburg

Prof. Dr. Gerald Lux

Professur für Gesundheits- und Sozialmanagement an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management

Dr. Dominik Thomas

Senior Analyst bei der BFS Service GmbH

Dr. med. Nikola Blase

Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Lehrstuhls für Medizinmanagement der Universität Duisburg Essen

„Krankenhäuser sind einer der wichtigsten Teilbereiche der Gesundheitswirtschaft und erzielen knapp 19 Prozent der gesamten Wertschöpfung der Gesundheitswirtschaft.“

Die Kunst der Verschlüsselung – Sprache, Qualität, Struktur – vom Wert und den Möglichkeiten medizinischer Terminologie

Dr. Daniel Diekmann und Dr. André Sander

Dass die Digitalisierung der Gesellschaft auch das Leben der Menschen verändert steht fest. Wie diese Veränderung jedoch erfolgt und mit welchem Grad an Sicherheit, Souveränität und persönlicher Gestaltung diese erfolgt, liegt in den Händen derjenigen, die wissen wie Daten interpretiert werden können. In jeder Klinik und an jedem einzelnen Bett entstehen täglich eine schier unvorstellbare Menge an Daten. Vitalparameter, Diagnosen und Details zur Medikamentengabe sind nur wenige Beispiele für Daten, die regelmäßig, teilweise sogar hochfrequent, erfasst werden. Mit den richtigen Methoden können diese Patientendaten wertvolle Einblicke liefern. Wie schlägt eine Therapie an? Werden sich Komplikationen abzeichnen? Welche Arzneimittel bieten Chancen für eine bessere Prognose?

„Durch das Vorhalten hoher medizinischer und interdisziplinärer Fachkompetenz in Spezialbereichen versorgen Unikliniken zumeist überregional Patienten mit spezifischen oder seltenen Erkrankungen und bieten innovative Verfahren an, die durch neue Forschungserkenntnisse den Patienten zugänglich gemacht werden.“

Dr. Gunda Ohm

Leitung Strategische Geschäftsentwicklung UKE Hamburg

Dr. Gunda Ohm

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„Durch das Vorhalten hoher medizinischer und interdisziplinärer Fachkompetenz in Spezialbereichen versorgen Unikliniken zumeist überregional Patienten mit spezifischen oder seltenen Erkrankungen und bieten innovative Verfahren an, die durch neue Forschungserkenntnisse den Patienten zugänglich gemacht werden.“

Prof. Dr. Christoph U. Herborn

CMO Asklepios

„Bereits im Jahr 2019, dem letzten Kalenderjahr vor der Corona-Krise, war ein gutes Drittel der knapp 2000 Krankenhäuser in Deutschland nicht profitabel, der Anteil der investitionsfähigen Häuser lag unter 50 %.“

„Das patientenorientierte Krankenhaus hat die Fähigkeit, über die qualitativ hochwertige Medizin hinaus einen immateriellen positiven Wert an seine Patienten zu vermitteln.“

Dr. med. Christine Gernreich, MPH

Bereichsleitung Qualitäts- und Prozessmanagement Klinikum Region Hannover

Dr. med. Christine Gernreich, MPH

Bereichsleitung Qualitäts- und Prozessmanagement Klinikum Region Hannover

„Das patientenorientierte Krankenhaus hat die Fähigkeit, über die qualitativ hochwertige Medizin hinaus einen immateriellen positiven Wert an seine Patienten zu vermitteln.“

Prof. Dr. Peter Borges

Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der aktiva GmbH

Monika Owczarzak, M.Sc.

Geschäftsführerin der aktiva Wahlleistungsmanagement GmbH

„Ein modernes, professionell ausgearbeitetes architektonisches Zimmerkonzept mit einem zeitgemäßen Leistungs- und Servicepaket sichert den Krankenhausträgern langfristig Erlöse, Nachfrage und Planungssicherheit, vereinfacht Prozesse und zeichnet das Bild eines modernen, nachhaltigen und zukunftsweisenden Standortes über die eigentliche Wahlleistung hinaus.“

Bedarfsgerechte Krankenhausreform oder kalte Strukturbereinigung?
Die zukünftige Krankenhausversorgung aus Sicht der DKG

Gerald Gaß

Das deutsche Gesundheitswesen insgesamt und die Krankenhäuser im Besonderen haben in der Corona-Pandemie gezeigt, wie leistungsfähig und wie verlässlich ihre Strukturen sind. Die Übersterblichkeit liegt weit hinter der anderer Länder zurück. Zu keinem Zeitpunkt mussten die Ärztinnen und Ärzte entscheiden, bei welchen Patientinnen und Patienten sie noch maximale Therapiemöglichkeiten einsetzen und bei welchen nicht. Die Krankenhäuser waren sogar in der Lage, schwer kranke Patientinnen und Patienten aus den Nachbarländern zu übernehmen, und retteten in vielen Fällen deren Leben. Auch aus diesem Grund waren der Lockdown und die Beschränkung des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland weniger drastisch als beispielsweise in Frankreich, Italien oder Spanien. Politik, Gesellschaft und das deutsche Gesundheitswesen haben sich in dieser Krise bewährt.

Zunächst ein Blick zurück: In den vergangenen Jahren haben alle großen Gesundheitssysteme weltweit erhebliche Summen in eHealth investiert. Gemeint sind damit Investitionen in digitale Anwendungen für Ärzte und Pflegepersonal, um effizientere, papierlose Prozesse oder einfachere Dokumentation zu ermöglichen.

Das Problem: Die Veränderungsbereitschaft blieb insgesamt eher gering, da diejenigen, die die Anwendungen einsetzen sollten, nicht immer selbst einen Nutzen davon hatten. Ein verbesserter Datenaustausch beispielsweise hilft zwar, Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Doch davon profitiert primär das Gesamtsystem, weniger der einzelne Arzt. Viele IT-Programme, egal ob das National Programme for IT im National Health Service (NHS) Großbritanniens oder die gematik in Deutschland, haben letztlich nicht den erhofften Nutzen gebracht.

Der Krankenhausmanagement Book Launch auf dem Hauptstadtkongress 2022

Statement Axel Ekkernkamp

Statement Barbara Schulte und Andreas Tecklenburg

Dr. rer. pol. Kerstin Stachel

bitte Funktion eintragen

„Je klarer die Aufgaben, Kompetenzen und Persönlichkeitsmerkmale definiert sind, desto klarer weiß der Mitarbeiter, was er zu tun hat und was für Erwartungen an ihn gerichtet sind. Stellenbeschreibungen werden im Krankenhausalltag häufig nur für die Eingruppierung genutzt und als lästige Mühe empfunden. Verbunden mit der Erwartung an die Kompetenz ist auch die Übertragung von Verantwortung.“

„Es beginnt mit der Grundlagenplanung: Noch bevor über erste Grundrisse oder Gebäudeentwürfe eines Krankenhauses gesprochen wird, sollte daher in erster Linie geklärt werden, was, wann, wie und wo wirklich notwendig ist.“

Stefan Meyer, Dipl.-Ing.

Leiter Betriebsorganisationsplanung HDR

Stefan Meyer, Dipl.-Ing.

Leiter Betriebsorganisationsplanung HDR

„Es beginnt mit der Grundlagenplanung: Noch bevor über erste Grundrisse oder Gebäudeentwürfe eines Krankenhauses gesprochen wird, sollte daher in erster Linie geklärt werden, was, wann, wie und wo wirklich notwendig ist.“

Dr. med. Ruth Hecker

Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.

„Ein gut funktionierendes Risikomanagement hängt insbesondere von den Menschen in der Organisation ab!“

„Ein Krankenhaus, das heute nicht zumindest einen Strategieprozess angestoßen hat, wird in existenzielle Nöte geraten. Die Frage ist lediglich, wann.“

Ecky Oesterhoff

Strategic Digital Solution Leader DACH Philips

Ecky Oesterhoff

Strategic Digital Solution Leader DACH Philips

„Ein Krankenhaus, das heute nicht zumindest einen Strategieprozess angestoßen hat, wird in existenzielle Nöte geraten. Die Frage ist lediglich, wann.“

Die Chancen der Digitalisierung für eine Klinikgruppe

Thomas Lemke

Digitalisierung als Allgemeingut

Über das Thema Digitalisierung im Allgemeinen und im Gesundheitswesen im Besonderen sind in jüngster Vergangenheit gefühlt Millionen Seiten Papier beschrieben, tausende Vorträge gehalten, die Kanäle der sozialen Medien mit einer unendlichen Zahl von Beiträgen befüllt worden, sodass sowohl ein neutraler Leser bzw. Beobachter der Szenerie als auch am oder im Prozess Beteiligte zu Recht fragen könnten: Was gibt es wirklich an neuen Erkenntnissen? Um nicht mit demselben Vorwurf konfrontiert zu werden, wird der Schwerpunkt der folgenden Ausführungen eher eine Praktiker- bzw. Anwendersicht sein. Es helfen einem im betrieblichen Alltag oder konkret im Klinikalltag nicht die tausend bunten Folien, sondern es geht konkret um die Frage, was und in welcher Form muss bzw. sollte sich in den Prozessabläufen und in der Interaktion der unterschiedlichen Akteure im Gesundheitswesen ändern?

Dr. med. Peter Gocke

CDO Charité

„Apps haben im Gesundheitswesen ein großes Potenzial: Gesund durch Daten!“

„Der Großteil der heute existierenden Anwendungssysteme im Gesundheitswesen ist schlicht nicht für den Datenaustausch konzipiert worden.“;

Prof. Dr. med. Dr.-Ing. Michael Marschollek

Geschäftsführender Direktor und Leiter Standort Hannover am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik

Birger Haarbrandt, M.Sc.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik

Prof. Dr. med. Dr.-Ing. Michael Marschollek

Geschäftsführender Direktor und Leiter Standort Hannover am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik

Birger Haarbrandt, M.Sc.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik

„Der Großteil der heute existierenden Anwendungssysteme im Gesundheitswesen ist schlicht nicht für den Datenaustausch konzipiert worden.“;

Renatus Beck

Projektmanager Dräger Medical Deutschland GmbH

„Cyber-Security bei Medizinprodukten fängt schon bei der Beschaffung an, in dem Systeme ausgewählt werden, die über einen hohen eingebauten Sicherheits-Standard verfügen.“

Die Herausgeber

Prof. Dr. med. Jörg F. Debatin, MBA

Jörg F. Debatin ist Gründer und Beiratsvorsitzender von honic – der Plattform für Speicherung, Verarbeitung und Analyse von Gesundheitsdaten. Der Healthcare-Unternehmer war bis 2021 Chairman des health innovation hub des Bundesministeriums für Gesundheit. Zuvor war er Vice President und CTO von GE Healthcare, Vorstandsvorsitzender der amedes Holding AG sowie Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Von 1999 bis 2003 war er Ordinarius für Diagnostische Radiologie am Universitätsklinikum Essen.

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Axel Ekkernkamp

Axel Ekkernkamp ist Geschäftsführer Medizin der BG-Kliniken gGmbH, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Unfallkrankenhauses Berlin sowie Ordinarius für Unfallchirurgie der Universitätsmedizin Greifswald. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Kuratoriums Stiftung Senat der Wirtschaft e.V., Gründungsmitglied und Präside des Club der Gesundheitswirtschaft cdgw und Mitglied der Bundesfachkommission Gesundheitswirtschaft im Wirtschaftsrat der CDU e.V.

Barbara Schulte, Dipl.-Kffr.

Barbara Schulte ist seit 2014 Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur der Klinikum Region Hannover GmbH. Zuvor war sie Kaufmännische Direktorin im Vorstand des Universitätsklinikums Essen und Vorstand für Wirtschaftsführung und Administration der Universitätsmedizin Göttingen.

Dr. med. Andreas Tecklenburg

Andreas Tecklenburg ist in Hamburg geboren, studierte dort auch Medizin und absolvierte eine Facharztweiterbildung als Arzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Von 1996 bis 2001 war er Geschäftsführer der Ostholstein Kliniken. Von 2001 bis 2004 im Vorstand der Sana AG, danach bis 2020 Vorstand für Krankenversorgung und Vizepräsident der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit 2021 ist er Geschäftsführer und Medical Director der Marienhaus GmbH.

4., aktualisierte und erweiterte Auflage
gebunden, 165 mm x 240 mm
900 Seiten
145 S/W Abbildungen, 48 Tabellen
ISBN: 978-3-95466-628-7
erschienen: 21. Juni 2022
249,95 € inkl. 7 % MWSt.